Wir als KuRSiF, Teil des Kaitzbachkastanie e.V., setzen uns in Strehlen für eine gute Nachbarschaft, Freiräume, Treffpunkte und ein gutes Miteinander ein. Ausgehend von diesen Zielen sprechen wir uns für eine Aufnahme von Flüchtlingen und auch für die notwendige Schaffung entsprechender Wohnungskapazitäten aus. Die Unterbringung von Menschen im Kontext von Flucht und Asyl ist eine gesetzliche Pflichtaufgabe der Landeshauptstadt Dresden, aber wir sehen unsere Stadt und unseren Stadtteil auch in der moralischen Pflicht Menschen in einer Notsituation zu unterstützen. Bis Ende 2023 werden, u.a. in Strehlen an der Geystraße, Wohncontainer errichtet. Wir befürworten eine Unterbringung im Stadtteil mit guter Anbindung an Infrastruktur für das alltägliche Leben wie Supermärkte, Ärzte, Bus und Bahn. Sicherlich ist eine Unterbringung in Wohncontainern keine ideale Lösung, aber es geht um einen Übergangszeitraum, da kurzfristig keine Wohnräume im erforderliche Maße zur Verfügung stehen. Bei der Unterbringung halten wir einen dezentralen Ansatz für essentiell. Dieser vereinfacht Kontakte von neu ankommenden Menschen zu den bereits hier lebenden – Kontakte, die helfen bestehende Vorurteile abzubauen und gemeinsam ein lebenswertes Strehlen zu gestalten. Ebenso kann die Stadt Dresden so den Bedürfnissen der verschiedenen Menschen besser gerecht werden, was in Massenunterkünften schwer möglich ist.
Mit großer Sorge beobachten wir das teilweise aggressive Vorgehen rechter und rechtsextremer Gruppierungen gegen die geplanten Standorte. Unsachliche, stark emotional aufgeladene Diskussionen sind in keiner Weise hilfreich. Die Verbreitung von Lügen und die Ausgrenzung von Menschen aufgrund von äußeren Merkmalen verurteilen wir. Niemandem ist damit geholfen. Während rechtsextreme und populistische Gruppierungen die Angst vor Geflüchteten schüren, sind es gerade diese Gruppen selbst, die Gewalt gegen Menschen offen propagieren und anwenden. Um unserer Position nach außen zu tragen, haben Teile des KuRSiFs an der angemeldeten Versammlung unter dem Motto „Nachbarschaft leben, Schutzbedürftige willkommen heißen“ teilgenommen. Hier wurde auf über den aktuellen Stand der Debatte und über den Stand der Planungen informiert. Rassistische und menschenverachtende Äußerungen sind keine legitime Meinung. Wir appellieren an alle miteinander ins Gespräch zu kommen. So ist es auch möglich mit konstruktiven Vorschlägen auf die Stadt zuzugehen. An einem Tag der offenen Tür gibt es sicher auch die Möglichkeit sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Aktuelle Informationen zu den Planungen und Informationsveranstaltungen veröffentlicht die Landeshauptstadt Dresden und auch die lokale Presse. Und zu guter Letzt hilft ehrenamtliches Engagement die neu-ankommenden Menschen zu integrieren und selbst aktiv zu werden. Lassen wir uns gemeinsam Menschen willkommen heißen.
Auch aktuell geplante Versammlungen rechtsextremer Gruppierungen wollen wir nicht unwidersprochen lassen. So habe einige Engagierte am Freitag, 15. September 2023 gegen eine Kundgebung rechter/rechtsextremer Gruppierungen gestellt. Es steht zu befürchten, dass sie auch an der Geystraße auftauchen.